Weiterführende Publikationen

Nach der Europawahl :

Die Jugend entzieht uns das Vertrauen

16.06.2024 Spätestens in der Corona-Pandemie haben wir gelernt: Unter besonderen Umständen – etwa zur Abwendung einer Gefahrenlage – ist es zulässig, einzelne Generationen vorübergehend zu benachteiligen. Das hat das Bundesverfassungsgericht bestätigt und die Schulschließungen im Zuge der Bundesnotbremse nachträglich legitimiert. Gleichzeitig stellte es fest: Es gibt ein Recht auf Bildung – und solche Nachteile für einzelne Generationen sind weder leichtfertig noch unbegrenzt in Kauf zu nehmen.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lisa-paus-die-jugend-entzieht-uns-das-vertrauen-19791466.html


CORONAVIRUS

Epidemic outcomes following government responses to COVID-19: Insights from nearly 100,000 models

05.06.2024 Science AdvancesVol 10, Issue 23, DOI: 10.1126/sciadv.adn0671

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir in der Gesamtheit der Modelle keine Muster finden, die auf einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Corona-Maßnahmen der Regierung und den Ergebnissen hindeuten. Starke Behauptungen über die Auswirkungen staatlicher Maßnahmen auf COVID-19 können empirisch nicht bestätigt werden.“

In dieser Studie fanden wir kein klares Muster in der Gesamtheit der Analysen oder in einer Teilmenge der Analysen. Wir kommen daher zu dem Schluss, dass starke Behauptungen über die Auswirkungen staatlicher Maßnahmen auf die COVID-19-Belastung empirisch nicht belegt sind.

Drittens, und das ist vielleicht am wichtigsten, können wir nicht zu dem Schluss kommen, dass es zwingende Beweise für die Annahme gibt, dass staatliche Maßnahmen die COVID-19-Belastung verbessert haben, und wir können nicht zu dem Schluss kommen, dass es zwingende Beweise für die Annahme gibt, dass staatliche Maßnahmen die COVID-19-Belastung verschlechtert haben. Die Konzentration der Schätzungen um einen Nulleffekt deutet darauf hin, dass die staatlichen Maßnahmen die COVID-19-Belastung wenig bis gar nicht verändert haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese umfassende Analyse der staatlichen Maßnahmen und der COVID-19-Ergebnisse keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Auswirkungen der staatlichen Maßnahmen zulässt. Dies deutet darauf hin, dass starke Vorstellungen über die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit staatlicher Maßnahmen nicht durch vorhandene Daten auf Länderebene gestützt werden und dass wissenschaftliche Bescheidenheit angebracht ist, wenn es darum geht, aus den Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie zu lernen.“

Studie: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adn0671


Bildungsmonitor Spezial 2024: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Schulbildung

03.06.2024 Im Zuge der Corona-Krise blieben im Frühjahr 2020 sowie im Winter und Frühjahr 2021 die Schulen in vielen Ländern und auch in Deutschland zeitweise geschlossen. Der Unterricht fand stattdessen unter schwierigen und unzureichenden Bedingungen „auf Distanz“ statt.
Es ist möglich, dass sich die Schulschließungen direkt auf die Entwicklung verschiedener Bildungsindikatoren wie die Wiederholer- oder die Abbrecherquoten ausgewirkt haben. Daher wird beispielhaft die Entwicklung einiger Bildungsindikatoren dargestellt, die sich durch die Schulschließungen verändert haben könnten.

Studie: https://www.iwkoeln.de/studien/christina-anger-auswirkungen-der-corona-pandemie-auf-die-schulbildung.html


StopptCOVID-Studie: Wie stoppt man eine Pandemie?

Wirksamkeit und Wirkung von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen auf die COVID-19-Pandemie in Deutschland

02.04.2024 Die getroffenen Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 haben sowohl im Frühjahr als auch im Herbst 2020 zu bisher nicht dagewesenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland geführt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen als Ganzes erscheint offensichtlich, aber über die Beiträge der einzelnen Public Health Maßnahmen- wie Kontaktreduktion, Tragen einer Alltagsmaske oder Schulschließungen zur Kontrolle der epidemiologischen Dynamik ist wenig bekannt und bisher ist der Effekt einzelner Maßnahmen nicht systematisch analysiert worden.

https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/gesundheitswissenschaften/ag/ag2/forschung/stopptcovid.xml

Studie Download: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/StopptCOVID_studie.html


„Gesellschaft im Ausnahmezustand – Was lernen wir aus der Coronakrise?“

Gesellschaft für Soziologie an der Uni Graz

27.02.2024 Diskussionsveranstaltung an der Universität Graz vom 24.01.2024 „Gesellschaft im Ausnahmezustand – Was lernen wir aus der Coronakrise?“ mit Heinz Bude (Uni Kassel), Alexander Bogner (ÖAW Wien) und Klaus Kraemer (Uni Graz) Moderation: Daphne Hruby (freie Mitarbeiterin beim ORF) Wir haben uns entschlossen, die Kommentarfunktion, die von 27.2.2024 bis 8.3.2024 geöffnet war, zu schließen. Leider ist eine sachliche kontroverse Diskussion durch zahlreiche unsachliche Kommentare und Hassbotschaften verunmöglicht worden. Eine dauerhafte Moderation der Kommentarspalte kann von uns leider nicht geleistet werden. Wir bitten um Verständnis.

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Rückblick auf Corona-Schulschließungen: Eltern in schwierigen sozialen Lagen brauchen besondere Unterstützung

Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

13.09.2023 Eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt, dass insbesondere sozial benachteiligte Familien die pandemiebedingte Schulausfälle in den Jahren 2020 und 2021 als problematisch erlebt haben. Die Forscher mahnen gezielte Unterstützungsangebote an, um Bildungsungleichheiten entgegenzuwirken.

Download Studie: https://www.lifbi.de/LinkClick.aspx?fileticket=PRXQQSFsvEY%3d&portalid=2

https://idw-online.de/de/news820551


Effectiveness of social distancing measures and lockdowns for reducing transmission of COVID-19 in non-healthcare, community-based settings

24.08.2023 Publisher: The Royal Society
Journal: Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences

Social distancing measures (SDMs) are community-level interventions that aim to reduce person-toperson contacts in the community, thereby reducing the size and impact of an epidemic or pandemic to protect healthcare capacity. SDMs were a major part of the global response during the COVID-19 pandemic first to contain, then to mitigate, the spread of SARS-CoV-2 in the community. Common SDMs included limiting the size of gatherings, closing schools and/or workplaces, implementing workfrom-home or hybrid work arrangements, or more stringent restrictions on movement such as targeted or blanket lockdowns. In the United Kingdom, SDMs were first implemented in March 2020 with a stayat-home order issued by the end of that month. Subsequently, phased relaxing and tightening of SDMs were carried out as the pandemic evolved. This systematic review summarised the evidence for the effectiveness of nine SDMs around the world, including the United Kingdom.

https://ora.ox.ac.uk/objects/uuid:929243b1-9bcc-4537-8435-5d51bc895621


The youth mental health crisis: Quasi-experimental evidence on the role of school closures

18.08.2023 During the COVID-19 pandemic, the youth mental health crisis has reached unprecedented levels. To which extent school closures, one of the most heavily debated pandemic measures, have contributed to or even caused this crisis is largely unknown. We seek to narrow this blind spot, by combining quasi-experimental variation in school closure and reopening strategies across the German federal states at the onset of the pandemic with nationwide, population-based survey data on youth mental health and high-frequency data from the largest crisis helpline. We show that prolonged school closures led to a substantial deterioration in youth health-related quality of life, precipitating early signs of mental health problems. The effects were most severe among boys, younger adolescents, and families with limited living space. We further provide evidence that family problems are a major issue that adolescents were struggling with when denied access to school. Overall, school closures largely explain the deterioration of youth mental health over the first pandemic wave.

https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adh4030


Effects of remote learning during COVID-19 lockdown on children’s learning abilities and school performance: A systematic review

14.06.2023 This systematic review describes the effects of COVID-19 lockdowns on children’s learning and school performance. A systematic search was conducted using three databases. A total of 1787 articles were found, and 24 articles were included. Overall, academic performance was negatively affected by COVID-19 lockdowns, with lower scores in standardized tests in the main domains compared to previous years. Academic, motivational, and socio-emotional factors contributed to lower performance. Educators, parents, and students reported disorganization, increased academic demands, and motivational and behavioral changes. Teachers and policymakers should consider these results in developing future education strategies.

Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37361921/


Die Lehrerschaft verdrängt ihr Versagen in der Corona-Zeit und behindert dadurch die Heilung der Kindern zugefügten Verletzungen

12.06.2023 Nachdem sich die Wahrheit nicht mehr verstecken lässt, dass die Corona-Maßnahmen, vor allem an den Schulen, weit überzogen waren, verstecken sich nun Lehrerinnen und Lehrer vor dieser Wahrheit. Sie wollen die Schwarze Corona-Pädagogik vergessen, die sie betrieben, oder der sie sich nicht widersetzt haben. Doch die Opfer dieser pädagogischen Exzesse haben eine Entschuldigung verdient und brauchen sie auch, argumentiert in diesem Gastbeitrag ein Lehrer, der sich widersetzt und die Konsequenzen in Kauf genommen hat.

Die Lehrerschaft verdrängt ihr Versagen in der Corona-Zeit und behindert dadurch die Heilung der Kindern zugefügten Verletzungen


Auswirkungen von Covid-19-Schließungen auf schulische Leistungen

Studie: Differential Effects of COVID-19 School Closures on Students’ Learning
Laufzeit: Mai 2022 – Mai 2023

Eberhard Karls Universität Tübingen
LEAD Graduate School & Research Network

Im Zuge der COVID-19-Pandemie sind Schulen in Deutschland und vielen anderen Staaten weltweit ab dem Frühjahr 2020 immer wieder geschlossen worden. Ziel war es, Infektionsketten zu unterbinden.
Für Kinder und Jugendliche und ihre Familien waren diese Schulschließungen häufig eine große Herausforderung. Es galt, auf Distanz selbstorganisiert zu lernen – und das häufig unter den erschwerten Bedingungen der Lockdowns.Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befürchten, dass diese Ausnahmesituation negative Auswirkungen auf die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler, wie Rechnen, Lesen und Schreiben, hat.Tim Fütterer vom LEAD Graduate School & Research Network an der Universität Tübingen untersucht diese Zusammenhänge derzeit gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Oslo. Das Team analysiert hierfür die Daten von rund 420.000 norwegischen Schülerinnen und Schüler aus den Jahren 2016 bis 2022.

https://lead.schule/aktuelle-studien/Auswirkungen-von-Covid-19-Schlie%C3%9Fungen-auf-schulische-Leistungen


Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus

Eine kommentierte Fallsammlung

März 2023, von Timo Rieg
Dieses medienjournalistische Working-Paper basiert auf einer umfangreichen Sammlung journalistischer Qualitätsmängel in der Berichterstattung zur Corona-Pandemie, die zunächst für einen Beitrag in der Zeitschrift „journalistik“ begonnen wurde (Rieg 2020b3).
Studie Download: DOI:10.13140/RG.2.2.13364.01927

Studie Download: https://www.researchgate.net/publication/368289947_Qualitatsdefizite_im_Corona-Journalismus_Eine_kommentierte_Fallsammlung


Nach Corona: Reflexionen für zukünftige Krisen

Ergebnisse aus dem Corona-Aufarbeitungs-Prozess

WIEN, 2023
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) möchte mit der vorliegenden Studie zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie – im Sinne der „krisenhaften Situation“ – beitragen. Projektleiter Alexander Bogner, Soziologe an der ÖAW, hat mit Wissenschaftler:innen mehrerer Institutionen unterschiedliche Aspekte der Pandemie wie die Impfpflicht, den Heimunterricht oder die zunehmende Polarisierung analysiert.

Österreichische Akademie der Wissenschaften, herausgegeben von Alexander Bogner
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:0668fa51-0122-4efe-a49e-6270a3a05840/82a_1_bei_NB.pdf


EINSETZUNG EINER ENQUETE-KOMMISSION „PANDEMIE“

Positionspapier der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag

02.2023 Die Corona-Pandemie hat die Gesundheitssysteme, aber auch viele andere Politikfelder neben der Gesundheitspolitik in Deutschland, Europa und weltweit unvorbereitet getroffen und auf die Probe gestellt. Dabei wurden Defizite und eine fehlende Resilienz in pandemischen Krisenzeiten deutlich. Zu statisch, zu abhängig, zu analog, zu intransparent und zu unübersichtlich wurde versucht, die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen. Dies hat nicht nur unser Gesundheitssystem an die Grenzen der Belastbarkeit und darüber hinausgeführt, sondern auch unser Bildungs-, Wirtschafts-, Demokratie- und Gesellschaftsgefüge erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

https://www.fdpbt.de/sites/default/files/2023-03/Positionspapier%20zur%20Einsetzung%20einer%20Enquete-Kommission%20%E2%80%9EPandemie%E2%80%9C.pdf


FORSCHUNG

Corona belastet Kinder und Jugendliche weiterhin – neue Krisen rücken nach

9.12.2022  Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie noch spürbar beeinträchtigt: Zwar sind die Belastungen nicht mehr so hoch wie während des ersten und zweiten Lockdowns, aber sie liegen durchgehend über den Werten vor der Pandemie. Das gilt für Sorgen und Ängste ebenso wie für psychosomatische Beschwerden.

https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_128704.html

https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html


Pandemie und psychische Gesundheit

Aufmerksamkeit, Beistand und Unterstützung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in und nach gesellschaftlichen Krisen

28.11.2022 Die psychischen Belastungen im Kontext der COVID-19-Pandemie insbesondere für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind in der Öffentlichkeit oft übersehen worden. Unter dem Motto „Triff den Ethikrat! Unser Leben in der Pandemie“ hat der Deutsche Ethikrat Ende September 2022 ca. 350 Schülerinnen und Schüler zu einem Austausch über ihre Erfahrungen in der COVID-19-Pandemie eingeladen. Mit ihren Statements und Präsentationen veranschaulichten sie, was wissenschaftliche Studien der letzten zwei Jahre belegen*: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hatten infolge der Pandemie und der Infektionsschutzmaßnahmen große Belastungen zu tragen.

https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Ad-hoc-Empfehlungen/deutsch/ad-hoc-empfehlung-pandemie-und-psychische-gesundheit.pdf

https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressemitteilungen/pressemitteilung-06-2022.pdf


Kindertagesbetreuung und Infektionsgeschehen während der COVID-19-Pandemie

Abschlussbericht der Corona-KiTa-Studie
DJI Deutsches Jugend Institut (DJI), Robert Koch Institut (Hg.)

23.11.2022 Im Mittelpunkt der Studie stehen zwei Fragen: Welche Effekte hatte die Coronapandemie auf die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE)? Wie sieht das Infektionsgeschehen in Kitas aus und wie hat es sich auf die Betreuungssituation ausgewirkt?
Analysiert werden Daten des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert Koch-Instituts (RKI) aus dem Zeitraum von Mai 2020 bis Juni 2022.

Download unter: https://www.wbv.de/isbn/9783763973279


Im Maschinenraum des Heinz Bude

Ein ehemaliges Mitglied der COVID-19 Task Force des Bundesministerium des Inneren rechtfertigt die Pandemiemaßnahmen – mit verstörender Rhetorik

03.11.2022 Der Wettbewerb um die heldenhafteste Pandemie-Rückschau hat begonnen. Jens Spahn veröffentlichte ein Buch mit dem Titel „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ – wobei sich unweigerlich die Frage aufdrängt, was die Bürger eigentlich Jens Spahn getan haben, dass dieser ihnen etwas zu verzeihen hätte. Im Magazin The Atlantic erschien ein Meinungsbeitrag mit dem Titel „Let’s declare a Pandemic Amnesty“. Die Autorin, die sich während der Pandemie für Impfmandate und Schulschließungen eingesetzt hatte, könnte eine Amnestie in der Tat gut gebrauchen. In das Genre postpandemischer Läuterungsprosa reiht sich ein ehemaliges Mitglied der Covid-19 Task Force des Bundesinnenministeriums ein: Der Soziologe Heinz Bude. Er verfasste einen Artikel mit dem Titel „Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie“. Das Dokument ist so erhellend wie verstörend, denn es zeigt auf: Verantwortliche der Maßnahmenpolitik sind zu keiner Evaluation, geschweige denn einem Schuldeingeständnis fähig. Hermetisch abgeschlossene Weltbilder der eigenen Blase und das Fehlen kritischer Berichterstattung ermöglichen es, bis heute in falschen Narrativen zu verweilen und sich von jedweder Verantwortung freizusprechen.

https://www.velazquez.press/p/im-maschinenraum-des-heinz-bude


OECD-Bildungsbericht

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Schulen?

5.10.2022  Der diesjährige OECD-Bildungsbericht beschäftigt sich unter anderem mit den weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie für die Schulen und Schüler. Ein Sonderkapitel hat der diesjährige Bildungsbericht der OECD den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Schulen gewidmet. Dabei zeigen sich die unterschiedlichen Herangehensweisen der Länder während der Pandemie.

https://www.swr.de/wissen/oecd-bildungsbericht-corona-100.html


Offener Brief der Initiative Kindeswohl

11.08.2022 Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft, und ihr jetziges Wohlergehen bestimmt darüber, wie sich unsere Gemeinschaft zukünftig entwickeln wird. Kinder sind auf verantwortungsvolle Begleitung, Schutz und Entwicklungsräume angewiesen, um ihr Potenzial zu entfalten. In den letzten zweieinhalb Jahren mussten Kinder und Jugendliche tiefgreifende, ihr Leben stark beschränkende Maßnahmen erdulden.

https://www.initiative-kindeswohl.de/files/downloads/presse/220811_PM-initiativekindeswohl.pdf


EVALUATION DER RECHTSGRUNDLAGEN UND MAßNAHMEN DER PANDEMIEPOLITIK

BERICHT DES SACHVERSTÄNDIGENAUSSCHUSSES NACH § 5 ABS. 9 IFSG

30.06.2022 Wie erfolgreich waren diese Maßnahmen? Und was können wir lernen für zukünftige Pandemien? Mehr als zwei Jahre nach Beginn der Pandemie soll der vorliegende Bericht Antworten auf diese Fragen bieten. Die Ansprüche an die Evaluationskommission und den Bericht sind hoch. Es galt zu erarbeiten, inwieweit die jeweils geltenden Rechtsgrundlagen es ermöglicht haben, in verfassungsmäßiger, geeigneter und effektiver Weise auf die Pandemie zu reagieren. Unser Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung eine informierte und solide Grundlage für zukünftige Maßnahmen und Strategien zu geben. Der Bericht soll helfen, zukünftig präventiv, rasch und zielgenau auf große Gesundheitsrisiken reagieren zu können.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/S/Sachverstaendigenausschuss/220630_Evaluationsbericht_IFSG_NEU.pdf


Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie

SOZIOLOGIE , 5 1 . J G . , H E F T 3 , 2 0 2 2 , S . 2 4 5 – 2 5 5
Heinz Bude

Es gibt die Klage in unserem Fach, dass die Soziologie bei der Deutung wie bei der Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie durch andere Wissenschaften insbesondere durch die Epidemiologie und durch die Virologie an den Rand gedrängt worden sei. Darin schwingt der Vorwurf an die Politik mit, dass man durch die Hinzuziehung von soziologischem Sachverstand die Eindämmung der Seuche zielgenauer und gerechter hätte bewerkstelligen können. Man hätte dann bei der Art und Weise der Durchführung der Lockdowns die doppelte Belastung der Frauen als Mütter schulpflichtiger Kinder und als Beschäftigte im Homeoffice, die Gefährdung von Heranwachsenden in ihrem »Jugendirresein« (Eduard Spranger) oder mit ihren Abwehrmechanismen (Anna Freud) durch die Abschneidung von außerhäuslichen Aktivitäten, die Benachteiligung von Kindern aus bildungsschwachen Haushalten mit geringem digitalen Equipment, die speziellen sozialräumlich bedingten Ansteckungsgelegenheiten, die massive Exposition des »Dienstleistungsproletariats« und die differentielle Vulnerabilität von älteren und hochbetagten
Personen berücksichtigen müssen. Der Test, ob die Aufbietung entsprechender soziologischer Daten an den Maßnahmen wirklich etwas geändert hätte, ist der Soziologie als Disziplin erspart geblieben. So beschränkt sich der von der Öffentlichkeit wahrnehmbare Einfluss der Soziologie auf Vermutungen über die Steigerung häuslicher Gewalt, depressiver Belastungsreaktionen, nachhaltiger Bildungsbenachteiligungen, gruppenspezifischer Sterberaten und einer Re-Traditionalisierung des Geschlechterverhältnisses im Zusammenhang mit den jeweiligen Eindämmungsregimes der Pandemie.

https://soziologie.de/fileadmin/user_upload/zeitschrift/volltexte/Bude_SOZIOLOGIE_Heft3_2022.pdf


School Closures During Social Lockdown and Mental Health, Health Behaviors, and Well-being Among Children and Adolescents During the First COVID-19 WaveA Systematic Review

18.01.2022 Studie
In this systematic review of 36 studies from 11 countries, school closures and social lockdown during the first COVID-19 wave were associated with adverse mental health symptoms (such as distress and anxiety) and health behaviors (such as higher screen time and lower physical activity) among children and adolescents. The effects of school closures could not be assessed separately from broader social lockdown measures.

https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2788069


75 Studies and Articles Against COVID-19 School Closures

24.12.2021 Based on the existing body of evidence from March 2020 to present, the predominant finding is that children (particularly young children) are at very low risk of acquiring SARS-CoV-2 infection in the first place (limited ACE 2 receptors in the nasopharynx of children (Patel and Bunyavanich) and a pre-activated innate immune system (research (August 2021) by Loske)), and if they do become infected.
Liste der Studien: https://brownstone.org/articles/75-studies-and-articles-against-covid-19-school-closures/


Europas Schulen in der Corona-Pandemie – ein Ländervergleich

ifo Institut, München, 2021
ifo Schnelldienst, 2021, 74, Nr. 12, 41-50
Dieser Beitrag vergleicht die Corona-Bildungspolitik in Deutschland mit sechs ausgewählten Ländern Europas im Zeitraum von Januar 2020 bis Mai 2021. Es zeigt sich, dass der bisherige deutsche Weg bezüglich Schulen in der Pandemie besonders einschränkend für Kinder und Jugendliche war.

https://www.ifo.de/DocDL/sd-2021-12-freundl-stiegler-zierow-schulen-europa-corona.pdf


Einseitig, unkritisch, regierungsnah? Eine empirische Studie zur Qualität der journalistischen Berichterstattung über die Corona-Pandemie

Oktober 2021
DOI:10.13140/RG.2.2.18680.11524
Autoren:
Marcus Maurer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Carsten Reinemann, Ludwig-Maximilians-University of Munich
Simon Kruschinski, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die vorliegende Studie untersucht die Qualität der Medienberichterstattung über die Covid-19-Pandemie in Deutschland zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 30. April 2021 in elf Leitmedien mit unterschiedlichen redaktionellen Linien, darunter sieben Online-Nachrichtenangebote (faz.net · sueddeutsche.de · welt.de · bild.de · spiegel.de · focus.de und t-online.de) und vier Fernsehnachrichten-Formate (Tagesschau – ARD, heute – ZDF, RTL aktuell und ARD Extra zur Corona-Pandemie). Die Qualität der Medienberichterstattung messen wir dabei an frühere Studien anknüpfend auf sechs Dimensionen:
1) Relevanz, 2) Vielfalt, 3) Sachlichkeit / Neutralität, 4) Richtigkeit / Sachgerechtigkeit, 5) Ausgewogenheit und 6) Einordnung / Kontextualisierung.

https://www.researchgate.net/publication/369956345_Einseitig_unkritisch_regierungsnah_Eine_empirische_Studie_zur_Qualitat_der_journalistischen_Berichterstattung_uber_die_Corona-Pandemie


Schule und Schulpolitik während der Corona-Pandemie: Nichts gelernt?

Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis
DDS Die Deutsche Schule
Beiheft 18, 2021

Die weltweiten Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben auch das Bildungssystem beeinflusst. Vielerorts fand Unterricht im Frühjahr 2020 aus der
Distanz statt. Mittlerweile sind großangelegte Studien zu den Auswirkungen der Schulschließungen auf Schüler*innen erschienen. Deren Befunde sind in Bezug auf Schulstufe und Fachbereich heterogen. Im vorliegenden Review werden neun Studien näher beschrieben, um das Zustandekommen reflektierter Urteile über deren Ergebnisse zu ermöglichen.

Artikel Download: https://doi.org/10.31244/9783830994589.02

https://www.pedocs.de/volltexte/2022/23871/pdf/DDS_Beiheft_18_2021_Boettger_Zierer_Effekte_der_pandemiebedingten.pdf


Learning loss due to school closures during the COVID-19 pandemic

07.04.2021 Wissenschaftlicher Artikel
Suspension of face-to-face instruction in schools during the COVID-19 pandemic has led to concerns about consequences for students’ learning. So far, data to study this question have been limited. Here we evaluate the effect of school closures on primary school performance using exceptionally rich data from The Netherlands (n 350,000). We use the fact that national examinations took place before and after lockdown and compare progress during this period to the same period in the 3 previous years. The Netherlands underwent only a relatively short lockdown (8 wk) and features an equitable system of school funding and the world’s highest rate of broadband access. Still, our results reveal a learning loss of about 3 percentile points or 0.08 standard deviations. The effect is equivalent to one-fifth of a school year, the same period that schools remained closed. Losses are up to 60% larger among students from less-educated homes, confirming worries about the uneven toll of the pandemic on children and families. Investigating mechanisms, we find that most of the effect reflects the cumulative impact of knowledge learned rather than transitory influences on the day of testing. Results remain robust when balancing on the estimated propensity of treatment and using maximum-entropy weights or with fixed-effects specifications that compare students within the same school and family. The findings imply that students made little or no progress while learning from home and suggest losses even larger in countries with weaker infrastructure or longer school closures.

https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2022376118


Schulschließungen schaden Kindern enorm ohne Einfluss auf Infektionen

02.03.2021 Zig Millionen Schulkinder in Europa wurden in ihrer Ausbildung stark beeinträchtigt, da es mittlerweile in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren längere Schulschließungen gab. Sie wurden international eingeführt, ohne dass es ausreichende Beweise für ihre Rolle bei der Minimierung der Covid-19-Übertragung gab und ohne ausreichende Berücksichtigung der Schäden für die Kinder.

https://tkp.at/2021/03/02/schulschliessungen-schaden-kindern-enorm-ohne-einfluss-auf-infektionen/


Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

Belastungen und Entlastungen von Betroffenen sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend in der Corona-Pandemie

März 2021 Im Sommer 2020 wollte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs wissen, wie es Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erlebt haben, mit der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen geht.
Zweite Auswertung einer Online-Befragung:

https://www.aufarbeitungskommission.de/wp-content/uploads/Belastungen-und-Entlastungen_Zweite-Auswertung-Corona-Befragung_Aufarbeitungskommission.pdf


Seelische Gesundheit und psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie – Ergebnisse der COPSY-Studie

01.03.2021 Mental health and psychological burden of children and adolescents during the first wave of the COVID-19 pandemic—results of the COPSY study.
Die mit der COVID-19-Pandemie einhergehenden Veränderungen und Kontaktbeschränkungen können das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen beeinflussen.
COPSY ist die erste deutschlandweite repräsentative Studie, welche die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie untersucht. Die Ergebnisse werden mit denen der repräsentativen longitudinalen BELLA-Studie aus der Zeit vor der Pandemie verglichen.

Download Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-021-03291-3


Closing schools is not evidence based and harms children

23.02.2021 Keeping schools open should be the UK’s top priority. Some 8.8 million schoolchildren in the UK have experienced severe disruption to their education, with prolonged school closures and national exams cancelled for two consecutive years. School closures have been implemented internationally1 with insufficient evidence for their role in minimising covid-19 transmission and insufficient consideration of the harms to children.

BMJ 2021; 372 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.n521

https://www.bmj.com/content/372/bmj.n521


Schule während der Corona-Pandemie

Schule während der Corona-Pandemie

Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis
Herausgegeben von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
DDS Die Deutsche Schule, 17. Beiheft, 2021

Zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie wurden in den meisten Ländern der Welt ab Mitte März 2020 die frühkindlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (ECEC) sowie Schulen geschlossen. Betrachtet man die Kita- und Schulschließungen in internationaler Perspektive, so weisen sie allerdings – trotz des weltweiten Einsatzes dieser Präventionsmaßnahme – eine beachtliche Varianz auf. Dieser Beitrag stellt einen konzeptionellen Rahmen vor, um die spezifischen Formen der nationalen Kita- und Schulschließungen sowie der Wiederöffnungen zu unterscheiden.

https://www.pedocs.de/volltexte/2021/21515/pdf/DDS_Beiheft_17_2021_Blum_Dobrotic_Die_Kita_und_Schulschliessungen.pdf


Pressemitteilung der DGKH

S3-Leitlinie Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen | Lebende Leitlinie

Kurzfassung
08.02.2021 Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) hat zusammen mit Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendärzte im Vorfeld in mehreren Stellungnahmen entscheidend dazu beigetragen, dass die Bewertung der Daten zu den Infektionsrisiken in Schulen zusammen mit konkreten Empfehlungen zum Infektionsschutz von Schülern und Lehrern Eingang in die Ausarbeitung der Leitlinie fanden. Schulschließungen lassen sich mit konkreten Hygienekonzepten vermeiden. Diese Hygienekonzepte basieren auf den langjährigen Erfahrungen der Hygiene und deren Umsetzung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Die Effektivität der Hygienekonzepte ist erwiesenermaßen die Voraussetzung, dass die medizinischen Systeme offengehalten werden können und weiter funktionieren. Da Kinder nicht die Treiber der Pandemie sind, sind die umfassenden Hygienekonzepte, wie sie auch in der Leitlinie ihren Niederschlag
finden, die entscheidende Voraussetzung, dass auch Schulen weiter funktionieren d. h. offenbleiben könnten.

https://www.krankenhaushygiene.de/pdfdata/2021_02_08_PM_DGKH_S3-LL.pdf


Corona-Schulschließungen treffen leistungsschwächere Schüler*innen besonders hart

21.12.2020 Unsere Umfrage zeigt, dass deutsche Schulkinder während der Corona-bedingten Schulschließungen ihre tägliche Lernzeit auf die Hälfte reduzierten. Besonders leistungsschwächere Kinder ersetzen Lernzeit durch wenig förderliche Aktivitäten wie Computerspielen. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung verbindlicher Konzepte für Distanzunterricht bei Schulschließungen, die sich besonders an leistungsschwächere Schüler*innen richten.

https://www.ifo.de/medienbeitrag/2020-12-21/corona-schulschliessungen-treffen-leistungsschwaechere-schuelerinnen


Studie: Kinder tragen nichts zu Infektionen bei und Schulschließungen sind ohne Einfluss

06.11.2020 Ein immer wieder kontrovers diskutiertes Thema ist, ob Kinder zum Infektionsgeschehen beitragen oder nicht. Bei der Grippe ist das nämlich sehr wohl der Fall und Kinder gehören sogar zur gefährdeten Gruppe. Bei Corona ist es eindeutig so, dass die Sterblichkeitsrate der normalen Altersverteilung folgt. Das heißt, es sterben vorwiegend Personen über 85 und auch in Österreich niemand unter 35.

https://tkp.at/2020/11/06/studie-kinder-tragen-nichts-zu-infektionen-bei-und-schulschliessungen-sind-ohne-einfluss/

Download Studie: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.11.01.20222315v1.full.pdf


Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Hans-Jürgen Papier warnt:

«Auch wer die Gesundheit der Bevölkerung schützen will, darf nicht beliebig in die Grundrechte eingreifen»

20.10.2020 Die Politik muss die Massstäbe ihres Handelns offenlegen, einen naturwissenschaftlichen Automatismus gibt es nicht, das Parlament sollte aus dem Dämmerschlaf erwachen: Papier kritisiert die Schieflagen in der politischen Debatte um das Coronavirus.

https://www.nzz.ch/international/hans-juergen-papier-warnt-vor-aushoehlung-der-grundrechte-ld.1582544


Prof. Dr. Michael Klundt, Kindeswohlgefährdung durch Corona Maßnahmen, Kritik an Bundesregierung

09.09.2020 Der Kindheitswissenschaftler Prof. Klundt vom Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften an der Hochschule Magdeburg-Stendal stellte am 9.9.2020 (Datum im Vorspann ist falsch) in der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (KiKo) seine Untersuchungsergebnisse zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen während der s.g. Corona-Pandemie in Deutschland vor. Kinderrechte seien dabei weitgehend ignoriert worden, rügt er. Bund und Länder seien ihrer Verpflichtung zu Schutz und Fürsorge für 13 Millionen Kinder nicht nachgekommen, sondern hätten Kinder „wie Objekte behandelt.“ Das sei an sich bereits eine „schwere Form der Kindeswohlgefährdung.“ Der Schutz des Kindeswohls sei am Anfang sogar zu einem „Schutz vor Kindern“ gemacht worden, als diese als die einzigen „Super-Spreader“ des Virus hingestellt worden seien, beklagte Klundt. Schwere Völkerrechtsverletzungen gebe es in zahlreichen Vertragsstaaten der Kinderrechtskonvention.
Der Originalbeitrag im Fernsehen des Deutschen Bundestages: https://dbtg.tv/cvid/7466645

https://youtu.be/DYZC-Baluh0?si=K9PZTbc7X7HETRSu


Finnisch-Schwedische Studie findet keinen positiven Effekt durch Schulschließung

21.08.2020 Finnland sperrte die Schulen zu, in Schweden blieben sie offen. Die Corona-Infektionsraten bei Kindern waren jedoch in beiden Ländern ähnlich. Die schwedische Gesundheitsbehörde und das finnische Institut für Gesundheit und Wohlfahrt veröffentlichten eine Studie über das Auftreten von im Labor bestätigten Corona-Infektionen bei Schulkindern in beiden Ländern.

https://tkp.at/2020/08/21/finnisch-schwedische-studie-findet-keinen-positiven-effekt-durch-schulschliessung/

Download Studie: https://www.folkhalsomyndigheten.se/contentassets/c1b78bffbfde4a7899eb0d8ffdb57b09/covid-19-school-aged-children.pdf


Folgekosten ausbleibenden Lernens: Was wir über die Corona-bedingten Schulschließungen aus der Forschung lernen können

ifo Institut, München, 2020
ifo Schnelldienst, 2020, 73, Nr. 06, 38-44
Wie werden sich die mehrmonatigen Schließungen der Schulen für alle Schüler*innen aufgrund der Corona-Pandemie auf die zukünftige Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen auswirken? In der empirischen Wirtschaftsforschung gibt es kaum robustere Befunde als den positiven Einfluss von Schulbesuch und Kompetenzerwerb auf wirtschaftlichen Wohlstand. Geht etwa ein Drittel eines Schuljahres an Lernen verloren, so geht dies über das gesamte
Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund 3–4% geringerem Erwerbseinkommen einher. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen streikbedingter Schulschließungen, vorab geplanter Kurzschuljahre und langer Schulferien, dass ausbleibender Schulunterricht die Kompetenzentwicklung und den zukünftigen Arbeitsmarkterfolg dauerhaft schmälert. Deshalb steht bei den aktuellen Herausforderungen der Bildungspolitik sehr viel auf dem Spiel. Sie muss alles
daransetzen, dass alle Kinder und Jugendlichen – mit oder ohne Präsenz in der Schule – umgehend wieder lernen.

https://www.ifo.de/publikationen/2020/aufsatz-zeitschrift/folgekosten-ausbleibenden-lernens-was-wir-ueber-die-corona


Kinder und Jugendliche in der CoVid-19-Pandemie: Schulen und Kitas sollen wieder geöffnet werden.

19.05.2020 Der Schutz von Lehrern, Erziehern, Betreuern und Eltern und die allgemeinen Hygieneregeln stehen dem nicht entgegen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland (bvkj e.V.)

Stellungnahme: https://dgpi.de/wp-content/uploads/2020/05/Covid-19_Kinder_Stellungnahme_DGKH_19_05_2020_final_v6.pdf


Pandemic school closures: risks and opportunities

08.04.2020 The Lancet
The novel coronavirus disease 2019 (COVID-19) has swept across 210 countries and territories with over 1·2 million cases and 67 594 deaths reported by April 6, 2020. Most countries have implemented social distancing measures to curb the spread of infection and minimise the impact of the virus.

188 countries have implemented country-wide school closures, but a modelling study by Ferguson and colleagues concluded that in the UK, school closures alone will reduce COVID-19 deaths by only 2–4%. Most evidence for school closures has come from influenza outbreaks such as the 2009 H1N1 influenza pandemic in which children were disproportionately affected. During that time, the US closed 700 schools but the response was local and only for a couple of weeks. To tackle COVID-19, Chinese schools have been closed for more than 2 months, and many countries have closed their schools and colleges indefinitely.

https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(20)30105-X/fulltext


School closure and management practices during coronavirus outbreaks including COVID-19: a rapid systematic review

06.04.2020 The Lancet
In response to the coronavirus disease 2019 (COVID-19) pandemic, 107 countries had implemented national school closures by March 18, 2020. It is unknown whether school measures are effective in coronavirus outbreaks (eg, due to severe acute respiratory syndrome [SARS], Middle East respiratory syndrome, or COVID-19). We undertook a systematic review by searching three electronic databases to identify what is known about the effectiveness of school closures and other school social distancing practices during coronavirus outbreaks. We included 16 of 616 identified articles. School closures were deployed rapidly across mainland China and Hong Kong for COVID-19. However, there are no data on the relative contribution of school closures to transmission control. Data from the SARS outbreak in mainland China, Hong Kong, and Singapore suggest that school closures did not contribute to the control of the epidemic. Modelling studies of SARS produced conflicting results. Recent modelling studies of COVID-19 predict that school closures alone would prevent only 2–4% of deaths, much less than other social distancing interventions. Policy makers need to be aware of the equivocal evidence when considering school closures for COVID-19, and that combinations of social distancing measures should be considered. Other less disruptive social distancing interventions in schools require further consideration if restrictive social distancing policies are implemented for long periods.

https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(20)30095-X/fulltext